Ein Haar kommt selten allein

Nicht nur die Formel 1 war am letzten Wochenende in Melbourne lautstark unterwegs, auch die äusserst realistisch wirkenden Dinos der Sonderausstellung ‚Jurassic World‘ brüllten, bis Steffi & Pauli die Ohren wackelten… Gut, dass sie sich zwischendurch im ‚Royal Botanic Garden‘ ausruhen konnten. Die F1 hörten sie zwar immer noch, da klang es jedoch eher wie das Summen eines Bienenschwarms. Für wahre Gaumenfreuden sorgte das nur einen Katzensprung davon entfernte China Town. Während Steffi besonders von den verschiedenartigen Dumplings angetan war, verfiel Pauli schon beim Anblick der in Tranchen geschnittenen Pekingente in Trance. Wohlgenährt besuchten sie am folgenden Tag eine der besten Schulen Australiens, die Haileybury Private School. Diese Schule zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass sie für australische Verhältnisse mit durchschnittlich 20 Kindern ziemlich kleine Klassen bildet, sondern vor allem auch, weil moderne Medien fester Bestandteil des Unterrichts sind. Ein Höhepunkt bildete bereits der Empfang, denn der Rektor höchstpersönlich nahm sich extra Zeit, um die zwei Touristen aus der Schweiz zu begrüssen. Da sie jedoch beide im australischen Standardkostüm, sprich in kurzen Hosen und Flip-Flops erschienen, fühlten sie sich verständlicherweise etwas underdressed. Alle blieben jedoch cool und so konnten Steffi & Pauli zusammen mit dem ‚Dean of Learning Technologies‘, Nikos, zwei Primarklassen besuchen und anschliessend ein aufschlussreiches Gespräch über die australische Schulkultur führen. Passend zur Lunchzeit folgte gleich das nächste Highlight: Da Geoff, der Gründer und CEO eines der von dieser Schule eingesetzten IT-Produkte, unmittelbar in der Nähe der Schule wohnt, und Nikos ihn offenbar persönlich kannte, telefonierten die beiden kurzerhand. Ein paar Augenblicke später assen die zwei Schulinteressierten mit Geoff zusammen an einem Tisch und sprachen über Zufälle, Technik und die bevorstehende Japanreise. Ein Abenteuer für sich war schliesslich auch die Melbourner Unterkunft: In mitten eines Wohnquartiers im ruhigen Port Melbourne gelegen, Häuschen an Häuschen, überkam Steffi & Pauli schon bei der Anfahrt das ungute Gefühl, dass das einzige Häuschen, bei welchem alte Möbel und Einkaufswagen auf der Strasse respektive im Garten standen, ihr temporäres Zuhause bilden würde. Und so war es auch. Empfangen wurden sie nicht etwa vom Airbnb-Gastgeber Joe, dieser weilte gerade in Frankreich, sondern von einem freundlich lächelnden Schweden mit pinken Haaren namens Peter. Sein Freund, Tuco, ein ziemlich bärtiger Reisender aus Guatemala, hatte sich bereits im kleinen Wohnzimmer eingerichtet. Aus einem der hinteren Zimmer begrüsste sie daraufhin Jason, ein waschechter Melbourner mit sehr langen Haaren. Und schliesslich trat kurze Zeit später Clement ins Häuschen, ein Bäcker aus Marseille, Frisur: Kurzhaarschnitt. Als zum Nachtessen dann noch Mike, der Nachbar mit seinem riesigen und kräftig sabernden Hund, erschien, war die haarige Runde komplett. Überall wimmelte es von Haaren, ob in der Küche, in der Dusche oder auf dem Fussboden. Auch nach den fünf Nächten waren es nicht viel weniger als noch bei der Ankunft, eher umgekehrt… Dennoch war diese Haargemeinschaft eigentlich ganz interessant und so verabschiedeten sie sich mit einigen zusätzlichen Haaren im Gepäck, als Souvenir für die weitere Reise.

                   

Ein Gedanke zu „Ein Haar kommt selten allein

  1. Ist super zu lesen, wie ihr Melbourne erfahren habt…spannend auch das mit dem Schulbesuch! Wir wünschen euch für eure Weiterreise alles Gute und hoffen euch gefällt Japan. Ihr habt mit den Kirschblüten sicher ein super Fotomotiv!

    Mittlerweile haben auch wir Australien verlassen und sind auf Erkundungstour in Hawaii. 🙂

    Alles Gueti und liäbi Grüäss
    Silvia und Roman

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