In den Strassen von San José

Wagemutig stiegen die zwei Weltenbummler in einer Stadt namens San José aus, um sich auf die Suche nach dem gebuchten Airbnb zu machen. Bereits im Bus dachte Steffi, die richtige calle (zu deutsch: Strasse) entdeckt zu haben. Zielgerichtet marschierten die beiden also los. Die Unterkunft schien nicht mehr fern, kamen sie doch bei der calle 24 an. Nur noch eine Strasse weiter und sie würden am Ziel sein. Leider nannte sich die nächste calle bereits calle 26. Nun war logisches Denken angesagt. Pauli sah sich dieser Herausforderung gewachsen und äusserte den Gedanken, die Strassen seien achsensymmetrisch zur calle central, der Hauptstrasse, nach ungeraden und geraden Strassennummern aufgeteilt. Dies bewahrheitete sich, nachdem Pauli und Steffi die nicht gerade ungefährliche Hauptstrasse ein weiteres Mal überquerten. Nach einer Dreiviertelstunde sportlichen Rucksacktragens glaubten die beiden, endlich am Ziel anzukommen. Leider blieb die calle 25 immer noch verschollen. Bei den bereits hungrigen und müden Reisenden schwand die Hoffnung, das Airbnb noch zu finden. Nach der Anwendung von Steffis Spanischkenntnissen in Sachen Ortssuche und der gütigen Mithilfe einiger Bewohnerinnen und Bewohner öffnete sich zum Glück ein Lichtblick: Nach einer (kleinen) ‚Weltreise‘ quer durch die Stadt kamen sie schliesslich doch noch im casa 69 an der calle 25 an. Ausgelaugt und mit den Gedanken essend im weichen Bett liegend checkten sie ein. Sie hätten uns eine Unterkunft im Nachbarhotel organisieren müssen, da das Airbnb ausgebucht sei, meinte die Dame vom Enpfang. Etwas verwirrt folgten wir ihr in das nebenstehende Haus. Dort umgab uns ein nur knapp aushaltbarer Geruch von Räucherstäbchen. Gut, alternativ ist ganz oke, dachten wir uns. Als sich jedoch die Türe zu unserem Zimmer öffnete, traf uns fast der Schlag. Zerrissene Vorhänge, Löcher in den Wänden und im Teppich und das schlimmste: ein mit braungelben Flecken übersätes Bettlaken. Wir ergriffen völlig verstört die Flucht und verlangten unser Geld zurück. Das wunderschöne Zimmer auf den Fotos blieb uns verwehrt. So hatten wir keine andere Wahl, als uns wieder in die Strassen von San José zu begeben. Endlich, nach zwei weiteren ausgebuchten Unterkünften und mit unter dem schweren Gepäck leidenden Schultern, fanden Pauli und Steffi schliesslich doch noch ein nettes Vierbettzimmer in einem Backpacker. Schlussendlich genossen sie da das liebevoll zubereitete Essen. Mit jedem Bissen und jedem Schluck Imperial trat das Erlebte in den Hintergrund und die Freude auf die nächsten Tage im Tortuguero Nationalpark machte sich breit.Der Logik halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass eben nicht nur die Calles achsensymmetrisch nach geraden und ungeraden Nummern aufgeteteilt sind, sondern auch die im rechten Winkel in die Calles verlaufenden Avenidas…:)

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