Goldige Aussichten

07:59 Uhr, der überraschend lange Zug meldet sich mittels lautem Hornen zur Abfahrt bereit.
08:00 Uhr, pünktlich und mit einem leichten Ruck wird die Fahrt in Richtung Yangon aufgenommen. Steffi & Pauli sitzen in der Upper Class, der besten der drei Klassen, welche die Staatsbahnen Myanmars anbieten. In den bequemen Sitzen lässt sich die knapp 11-stündige Fahrt sicher gut überstehen. Ganz gemächlich zieht die überaus trockene Landschaft an den beiden vorbei. Immer wieder durchquert die Eisenbahn Dörfer und kleine Städte. Die vielen winkenden Kinder stehen nicht zufällig gleich am Gleisrand. Sie erwarten Süssigkeiten, welche von den Passagieren aus dem Fenster geworfen werden. Damit diese über genügend Nachschub verfügen, ist selbstverständlich gesorgt. Denn hier kommen die unzähligen Verkäuferinnen und Verkäufer zum Zug, welche ihre Waren unüberhörbar gut feil bieten und zwar alle paar Minuten. Die ganze Szenerie fühlt sich an wie ein mehrstündiger Film. Steffi & Pauli sind mittendrin, genauso wie tagszuvor beim Besuch des Kinos. In der Mitte des Saals nehmen die beiden Platz, als die Uhr 12:30 anzeigt. Halt die beste Zeit um der schwülen Mittagshitze zu entkommen… Zusammen mit hunderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen gucken die beiden den burmesischen Streifen ‚Driver‘. Der Titel wurde so von einer lieben jungen Frau übersetzt, denn Steffi & Pauli können weder die schwungvollen Schriftzeichen entziffern, noch die Sprache mündlich verstehen. Glücklicherweise zeigt der Film eine Geschichte aus dem Alltag junger erwachsener Burmesen und ist mit vielen amüsanten Szenen geschmückt. So laut und ausgelassen erlebten die beiden jedenfalls selten eine Kinovorstellung. Genau solche Situationen lassen Steffi & Pauli jene Art von Aufbruchstimmung spüren, welche sie im goldigen Land fast permanent vorfinden. So viel Energie lässt auf goldige Aussichten hoffen.

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