Goldrichtig

Auf ihrer zweiten Busfahrt im Süden Myanmars erleben Steffi & Pauli das pure Gegenteil der ersten. Während ihre erste Fahrt bei Nacht und Regen stattfand, sorgt die Tagesfahrt für angenehme Ausblicke auf die wunderschön hügelige Landschaft. Genau diese Hügel wirken sich jedoch bei vielen Passagieren auf ihre Magengegend aus. Das kurvige rauf und runter führt entsprechend zu stetigem ‚Körbeln‘. Bekanntlich löst nur schon das üble Geräusch dieses Vorgangs eine Kettenreaktion aus… zum Glück haben Steffi & Pauli Kopfhörer dabei, welche sich als zuverlässige Schalldämpfer erweisen… als goldrichtig erweist sich auch die Wahl ihrer zweiten Destination. Die Stadt Dawei begrüsst die beiden nicht nur mit ihren goldigen Pagoden, sondern versprüht eine wahrhaftige Aufbruchstimmung. Steffi & Pauli nehmen die Ladung voll Energie gleich mit auf ihren Tagesausflug zu den Moscos Islands. Den 11 Europäern wird auf der Schiffsfahrt allerhand zu Land und Kultur erklärt. So können sich Steffi & Pauli anschliessend schon ganz selbstverständlich Thanaka ins Gesicht eincremen. Diese gelblich-weisse Paste aus Baumrinde schützt die Haut vor Sonnenbrand und lässt die beiden nebenbei auch sofort wie Locals aussehen, was für ein Spass! Leider hält dieser nicht ganz so lange an, denn Pauli erkältet sich in der darauffolgenden Nacht. Zum Glück treffen die beiden schon am nächsten Mittag auf Ester, welche mit ihrer Familie ein kleines Restaurant führt. Die gebürtige Holländerin ist von der Naturheilkunde begeistert und beweist mit der Wahl ihrer homöopathischen Globuli ein wahrhaftiges Goldhändchen. Pauli ist schon nach kurzer Zeit wieder voller Tatendrang. Auch Steffi ist glücklich, denn einmal mehr wird sie in ihrer Überzeugung bestärkt, auf die mächtige Kraft der Pflanze zu setzen. ‚Thatalo‘ heisst in diesem Zusammenhang das magische Wort, welches den beiden die Tür respektive den Kochtopf zur fleischlosen Kost öffnet. Übersetzt bedeutet dies in etwa ‚kein Tier töten fürs Essen‘. So können die zwei Veganer in jedes Restaurant hineinspazieren und müssen keine Angst haben, dass sie nicht verstanden werden. Der goldrichtige Ausdruck stammt übrigens aus dem Buddhismus. Um dem Buddha dafür zu danken, reisen die beiden sogleich zur weltweit grössten liegenden Figur. Nur schon die übergrossen Finger dieses aus Beton und Blechplatten angefertigten Buddha beeindrucken Steffi & Pauli. Noch tiefer hängen ihre Kiefer, als sie sehen, dass auf der gegenüberliegenden Seite an einem zweiten, noch viel grösseren Exemplar gearbeitet wird…

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