Uf wiedergüx

Freitagnacht, kurz nach Mitternacht, Clarke Quay: Schwülheiss, der Schweiss tropfte und die Ohren meldeten lärmende Menschenmassen. Die zwei Protagonisten Steffi & Pauli befanden sich mittendrin, im Zentrum des Ausgehviertels von Singapur und verstanden die Welt nicht mehr. Nach zuletzt sechs Wochen im Nachbarsland Indonesien wurde den beiden rasend schnell bewusst, dass ein solcher Ort aus westlicher Perspektive eigentlich als ’normal‘ gilt. ‚Willkommen zurück‘ lautete das Motto auch am folgenden Tag im Swiss Club: Seit sechs Monaten gab es keine Bratwurst mehr, dass solche gerade in Singapur hergestellt werden, spricht für das grosszügig ausgestattete Anwesen im Norden der Stadt. ‚Aus der Region, für die Region‘ funktioniert natürlich auch in Singapur. In den Club wurden die beiden von Chrigi eingeladen, Steffi’s ehemaligem Schulleiter. Chrigi, mit seiner Familie seit zwei Jahren in der Gartenstadt wohnhaft, bestritt an diesem Tag sein letztes Fussballturnier auf dem clubeigenen Kunstrasen. In rund einem Monat werden sie zurück an den Zürisee kehren. Steffi & Pauli wurden sehr herzlich empfangen. Joya, Ronja, Leonie und Susi liessen den erlittenen ‚Schock‘ vom Abend zuvor schnell vergessen. Die schweizerdeutschen Gespräche, die rot-weisse Umgebung und das kulinarische Angebot am späteren Grillabend sorgten für einen zusätzlichen Schub an Heimatgefühlen. Spätestens nach dem gemeinsamen Familienausflug am Sonntag, welcher sie zu den letzten noch vorhandenen Siedlungen aus längst vergangenen Tagen von Singapur führte, wurde den beiden langsam klar, dass ihre Reise bald zu Ende sein würde. Der Zufall wollte es (oder vielleicht auch einfach, weil Singapur ein multikulturelles Zentrum ist), dass sie in den vergangenen Tagen nochmals an verschiedenste Etappen ihrer Reise erinnert wurden. So konnten sie etwa im kühlnassen ‚Cloud Forest‘ die künstlich nachempfundenen Wälder von Monteverde, Costa Rica, nochmals Revue passieren lassen, auf der schnellen Flussfahrt des ‚Amazon River Quest‘ die entsprechende Landschaft vom ecuadorianischen Dschungelaufenthalt in Erinnerung rufen oder mit dem ‚Tonkatsu‘ die japanisch trainierten Geschmacksnerven aufwecken. Dank Chrigi und seiner Familie konnten sich Steffi & Pauli in Singapur rehabilitieren und sich mindestens ansatzweise wieder an das Leben in der Schweiz gewöhnen. Zu Hause, wir kommen!

                                                      

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