Von A-drenalin bis Z-yklon

What’s the difference between a gypsy and a backpacker? Two horses and a caravan!

Steffi & Pauli reisten zwar nicht mehr wie in Neuseeland in einem Campervan, sondern benutzten für die rund 1500 km lange Fahrt nach Brisbane einen Kleinwagen, Marke Hyundai, Modell i20. Damit fehlte zum Gypsy nicht mehr viel. Denn genau wie der Test-Fahrbericht der NZZ vom 8. Juli 2015 über dieses Fahrzeug erklärt, fühlten sich die Fahreigenschaften auch unter realen Bedingungen wie folgt an: Schon bei der kleinsten Steigung kam das kleine Motörli, mit gefühlten zwei Pferdestärken, gewaltig unter Leistungsdruck. Pauli war somit gezwungen die manuelle Gangschaltung zu betätigen, wohlgemerkt mit der linken Hand. Dank Steffi’s heilpädagogischen Kräften, hier in Form des motivierenden Gedankenaustauschs mit Pauli, war der korrekte Bewegungsablauf schon bald gefunden. Nach Zwischenhalten in den Hostels von Port Macquarie, Coffs Harbour, Yamba und Byron Bay, wo sich die Wege von Steffi & Pauli mit anderen, ebenfalls Richtung Norden reisenden Backpackern immer wieder kreuzten, landeten die beiden schliesslich in Surfers Paradise, direkt an der wunderschönen Goldcoast gelegen. Wie die Namen verraten, gibt es da nicht nur goldene Sandstrände, sondern eben auch die besten Surf-Wellen, ein wahrhaftiges Paradies auf Erden. So jedenfalls in der Theorie, denn genau an den drei Tagen, wo sich Steffi & Pauli in diesem Paradies ausbreiten wollten, regnete es fast ununterbrochen und war mit etwa 28 Grad auch verhältnismässig kühl. Hauptgrund waren die Auswüchse des Zyklons ‚Winston‘, welcher vor allem auf Fidschi grössere Schäden anrichtete. So beschlossen die beiden Abenteurer den Vergnügungspark ‚Dreamland‘ inklusive dem angrenzenden ‚White Water‘-Wasserpark zu besuchen, die grössten Pärke dieser Art Australiens. Der Regen erwies sich als Vorteil, denn es hatte fast keine anderen Besucher. Steffi & Pauli konnten deshalb praktisch alle Attraktionen beider Parks an einem Tag durchlaufen. Nur jene für die ganz, ganz kleinen Kinder blieben wohl auch sonst an diesem Tag unbenutzt. Das absolute Highlight des Wasserparks war die teuflische Rutschbahn ‚The Wedgie‘. Pauli wagte sich als erster an dieses Ungetüm, während Steffi zuerst die Rolle der Beobachterin einnahm, mit zugegebenermassen leicht beunruhigtem Blick. Kurz nach Pauli liess auch sie sich ins Unheil stürzen. Der Ablauf lässt sich in etwa folgendermassen beschreiben: „Stell dir eine warme Dusche vor… Nun ertönt aus einem nahegelegenen Lautsprecher ein Countdown. Gleichzeitig mit der Null wird der Boden unter deinen Füssen weggezogen und du fällst in die Tiefe… Nach etwa 10 Sekunden ist der Spass vorbei.“ Von all den Adrenalinschüben schon etwas erschöpft und vor allem tropfnass, wagten sich die beiden dann gegen Mittag ins ‚Dreamland‘, wo sie der ‚Tower of Terror II‘ bereits sehnlichst erwartete. Zuerst rasten Steffi & Pauli mit 160 km/h durch einen einem Triebwerk nachempfunden Tunnel. Der höllisch lärmende Wagen wurde anschliessend auf ebendiesen ‚Tower of Terror II‘ hochgeschleudert, das ganze selbstverständlich rückwärts und mit einer kurzen Verschnaufspause auf 100 m Höhe inklusive. Wer schon einmal bei Regen auf der Autobahn die Hand aus dem Fenster gestreckt hat, weiss in etwa, wie es Steffi & Pauli auf den Achterbahnen im ‚Dreamland‘ so erging. Der Besuch des ‚Currumbin Wildlife Sanctuary‘ am folgenden Tag erhöhte dann abermals und ganz besonders Steffi’s Puls. Was sind doch die Koalas für herzige Bärli. Bei deren Blick schmolz Steffi’s kurz zuvor verschlungenes Glace sogar noch ein zweites Mal. Vollgepackt mit Eindrücken konnten sich Steffi & Pauli schliesslich in den zahlreichen Oasen der lokalen Clubszene von Surfers Paradise bis in die frühen Morgenstunden austoben, ein wahrhaftiges Paradies eben! 

    
      
          

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