Gold im Mund

Nur schon der Gedanke daran löst bei so manchen Fleischliebhabern einen höheren Pulsschlag aus, so auch bei Pauli. Die Pflanzenfresserin Steffi hingegen bleibt ganz cool wenn das Stichwort Kobe fällt. Die Rede ist von Kobe-Beef, das wohl mit Abstand teuerste Fleisch weltweit. Ob der Geschmack den Preis erträglich macht oder diesen sogar übertrifft, galt es für Steffi & Pauli im Rahmen ihres Kobe-Besuchs herauszufinden. Für diesen ‚Test‘ wählten sie am Donnerstagabend das gemäss TripAdvisor beste Teppanyaki-Restaurant aus. Mit Schrecken stellten die zwei allerdings fest, dass der Preis für ein ‚Dinner für zwei‘ weit über ihrem Budget lag. Kurzerhand beschlossen sie deshalb ins Restaurant ‚Bistrot Cafe de Paris‘ auszuweichen. Im Quartier Kitano ist der europäische Einfluss spürbar. Von Emmanuel, dem Besitzer dieses kleinen Bistros, wurden sie denn auch gleich mit ‚Bonsoir‘ begrüsst. Die französische Hintergrundmusik und die authentische Dekoration versetzte die beiden sofort in ein Pariser Strassencafé. Nach kurzem Smalltalk setzte sich Emmanuel zum einzigen anderen Gast an diesem Abend. Manchmal gibt es wirklich unglaubliche Zufälle, denn dieser Gast war der ehemalige Schweizer Generalkonsul Daniel A. Sofort entwickelte sich ein interessantes und längeres Gespräch, mal auf französisch, mal auf deutsch. Schon während dem Znacht lud Daniel die zwei zu sich nach Hause ein. Zu dritt schlenderten sie anschliessend die Gassen entlang und erreichten schon nach kurzer Zeit Daniel’s Wohnung respektive wie sich kurz darauf herausstellte, Daniel’s Museum. Mit viel Leidenschaft erklärte er praktisch jedes Gemälde und jeden Gegenstand seines ‚Museums‘ und lieferte die spannendsten Geschichten darüber. Einfach unglaublich, welche Erfahrungen Daniel in seinem Leben machte. So erfuhren sie am Beispiel einer zerbrochenen Stuhllehne, dass der Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu höchstpersönlich einmal nach dem Anstossen etwas zu stark nach hinten lehnte. Eine von vielen fantastischen Geschichten, welche der immer noch aktive Professor der Kyotoer Universität mit viel Genuss preisgab. Nach drei Stunden Unterhaltung und einer halb leeren Flasche Sake verliessen die zwei immer noch stark beeindruckten Schweizerli den Palast. Das nächste Abenteuer steht aber schon bevor, denn die beiden dürfen auf Einladung von Daniel nächste Woche in einem Tempel übernachten. Aber eigentlich ging es ums Kobe-Beef… Jedenfalls konnte der Eingangs beschriebene Test doch noch durchgeführt werden, denn das am Vorabend ausgewählte Restaurant bot dasselbe Menü auch am Mittag an, einfach zum halben Preis. Zwecks Vergleich entschieden sich Steffi & Pauli für die Qualitätsklassen A5 und A4, die beste und zweitbeste Klasse. Nicht nur das Fleisch war ein absolutes Highlight, der Festschmaus begann schon mit der Zubereitung. Denn der Koch brätelte die saftigen Tranchen direkt vor den Augen seiner Gäste. Zudem erhitzte er auch die zahlreichen Beilagen schwungvoll mit seinen beiden Spachteln. Bis zum Hals gefüllt und überglücklich rollten die beiden knapp 2 Stunden später in die Nachmittagssonne hinaus. 

          
                       
                   

2 Gedanken zu „Gold im Mund&8220;

  1. Hallo zämä
    Wir haben ab sofort Frühlingsferien und reisen euch entgegen.
    Werden ab dem 13.4.2016 auf Kuredu sein – nur im Fall ihr zwei in der Nähe seid 😉

    Liebe Grüsse
    ITom und Esthi

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